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Heartbeat API

Viele Nutzer lieben ihren Komfort.

Einige fortgeschrittene Nutzer fürchten durch ihre ständige Aktivität Performance-Verluste.

Und die meisten wissen nicht einmal, dass es sie gibt – die Heartbeat API.

Damit sich das ändert, schauen wir in diesem Artikel, was es mit dem sogenannten Puls von WordPress auf sich hat.

Robert Rosanke

Webentwickler

Was ist die Heartbeat API von WordPress?

Wer schon eine Weile mit WordPress arbeitet und regelmäßig Beiträge erstellt, der hat mit Sicherheit schon die ein oder andere Revision wiederherstellen müssen und darauf gehofft, dass nicht allzu viele Inhalte neu geschrieben werden müssen.

Denn nicht immer speichern wir als Nutzer während der Texterstellung regelmäßig ab.

Das wissen zum Glück auch die Core-Entwickler von WordPress. Denn mit Hilfe der Heartbeat API legt das System ohne unser Zutun automatische Zwischenspeicherungen des Editor-Inhalts an.

screenshot einer revision, die durch automatische speicherung angelegt wurde
Eine Revision, die vor 3 Minuten durch eine automatische Zwischenspeicherung erstellt wurde.

Sobald ein Nutzer in das Backend eingeloggt ist, kommuniziert der Browser im Hintergrund regelmäßig mit dem Server, auf dem die WordPress-Installation liegt.

Bei der Beitragserstellung wird beispielsweise überprüft, ob sich der Editor-Inhalt verändert hat. Falls dem so ist, wird ab und zu eine automatische Zwischenspeicherung durchgeführt.

Auf den ersten Blick also eine super Sache für uns Nutzer.

Weitere Anwendungsfälle in denen die Heartbeat API sichtbar wird:

  • Wenn mehrere Autoren denselben Beitrag editieren wollen – Hier erscheint ein Hinweis, dass bereits ein anderer Autor den Betrag bearbeitet, um ungewollte Überschreibungen zu verhindern.
  • Echtzeit Verkaufszahlen bei Online Shops – Einige eCommerce Plugins ermöglichen es, die Verkaufszahlen live im Backend zu verfolgen, um bestens über die Erfolge informiert zu sein.

Welche Nachteile gibt es?

Für uns Nutzer ist die Heartbeat API fantastisch. Vor allem der Sicherheitsaspekt beim Erstellen von Beiträgen ist ein riesen Pluspunkt für uns.

Doch wie heißt es so schön: „Jede Medaille hat zwei Seiten“.

Dementsprechend kann die Heartbeat API besonders bei billigen Shared Hostinganbietern in Kombination mit vielen gleichzeitigen Websitesbesuchern Performance-Probleme verursachen. So zumindest einige frustrierte Nutzer im Netz.

Denn die regelmäßige Kommunikation zwischen Browser des eingeloggten Nutzers und dem Server des Anbieters kostet Leistung – auch wenn der Nutzer nur eingeloggt ist und in echt gerade in einem anderen Tab beschäftigt ist.

Tipp

Laut Jeff Chandler von WPTavern hat sein Hosting-Anbieter ihn beinahe gekündigt, weil die Heartbeat API zu viel Leistung gezogen haben soll.

Zum Artikel von Jeff

Den Puls deaktivieren für volle Performance?

Grundsätzlich fordert die Heartbeat API Leistung vom Server. Das ist auch nicht abzustreiten.

Dennoch sind solche Systemanpassungen, meines Erachtens nach, die letzten Optimierungen, die wir machen sollten.

Viel wichtiger für eine erfolgreiche und performante Website ist die Basis. Konkret bedeutet das: gutes Hosting inklusive Ladezeiten-Optimierung des gesamten Webauftritts.

Gutes Hosting bedeutet:

  • Aktuelle PHP-Version verwenden – mindestens PHP 7
  • Aktuelle Datenbanksysteme nutzen – mindestens MySQL 5.6
  • SSL-Zertifikat – Let’s Encrypt ist oftmals gratis dabei
  • Moderne Kompressionsmechanismen – z.B. Brotil oder gzip
  • HTTP/2 – ermöglicht paralleles Laden von Scripten in Kombination mit SSL

Eine ladezeiten-optimierte Website nutzt:

  • Schlanke Themes und Plugins – Multipurpose-Themes sind nett, jedoch selten schnell
  • Caching & Minifying – CSS, JavaScript und der ganze HTML-Körper werden komprimiert und vorgeladen
  • LazyLoad – eingebundene Inhalte werden erst geladen, wenn sie sichtbar werden
  • Komprimierte Fotos und Videos – Fotos werden vor dem Upload komprimiert
  • Möglichst keine oder nur wenige Slider – massig Animationen und Fotos kosten Ladezeit

Wer aus besonderen Gründen die Heartbeat API anpassen will, kann entweder das Plugin Heartbeat Control testen oder sich ein wenig in tiefer in die Thematik einlesen.

Für Entwickler gilt, wie immer, die Referenz zum offiziellen WordPress-Codex über die Heartbeat API

Und für experimentierfreudige Seitenbetreiber kann der Artikel von Stephan Harris über die Anpassung des Pulses interessant sein

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