Webdesigner finden
Wie Sie die große Auswahl an Webdesignern filtern und einen kompetenten Partner finden.
In letzter Zeit ist mir vermehrt aufgefallen, dass Menschen und Unternehmen schlichtweg überfordert sind einen kompetenten Partner aus dem großen Angebot an Webdesignern und Agenturen herauszufiltern.
Mit diesem Artikel will ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen und Ihnen dabei helfen seriöse Dienstleister von schwarzen Schafen zu unterscheiden.
Robert Rosanke
Webentwickler
Inhaltsverzeichnis
- Wann brauche ich einen Webdesigner?
- Welche Vorteile bringt mir eine Zusammenarbeit mit einem professionellen Webdesigner?
- Agentur vs. Freelancer – Die Unterschiede
- Wie Sie die große Webdesigner-Auswahl filtern
- 4 Dinge, vor denen ich mich in Acht nehmen würde
- Tipps für eine reibungslose Zusammenarbeit
- Abschließende Worte
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Wann brauche ich einen Webdesigner?
Meiner Meinung nach würden die meisten Selbständigen und Unternehmen von der Zusammenarbeit mit einem professionellen Web-Dienstleister profitieren.
Doch bevor wir die konkreten Kriterien für die Webdesigner-Wahl durchgehen, will ich Ihnen noch die Möglichkeit geben zu überprüfen, ob Sie überhaupt einen Webdesigner brauchen.
Ein Webdesigner lohnt, wenn Sie
- Ihre Zeit und Energie möglichst effektiv auf Ihr Tagesgeschäft lenken wollen
- Unterstützung bei der inhaltlichen und technischen Konzeption der Website benötigen
- Bereit sind die Bedürfnisse Ihrer zukünftigen Websitesbesucher und Kunden in den Fokus der Website zu stellen
- Bereit sind dem Webdesigner zu vertrauen und Freiheiten einzuräumen, damit gute Ergebnisse entstehen
Schnelltest: Bin ich ein Problemkunde?
Sollten Sie zu den Menschen gehören, die Ihre persönlichen Designwünsche über die Bedürfnisse der späteren Websitesbesucher stellen und auch den Webdesigner über die beste Vorgehensweise für das Projekt belehren wollen, dann sollten Sie bei Ihrer Suchmaschine des Vertrauens vielleicht mal nach „Websites Baukasten“ suchen.
Mit einem Baukasten können Sie Ihre Website eigenständig umsetzen ohne die Zeit eines Webdesigners, der Ihr Projekt mit einer individuellen Beratung wirklich voranbringen will, zu verschwenden.
Die Seite wird am Ende vermutlich nicht gut. Doch besser hätte sie ein Webdesigner auch nicht umsetzen können, wenn er während dem Projekt eh kein Mitspracherecht erhalten hätte.
Welche Vorteile bringt mir eine Zusammenarbeit mit einem professionellen Webdesigner?
Meistens wenden sich Unternehmen an einen Webdesigner und wollen, dass dieser das gesamte Webprojekt betreut und umsetzt.
Die Vorteile für Unternehmen liegen dabei klar auf der Hand:
- Alles aus einer Hand: Freelancer haben in der Regel ein Netzwerk von Partnern aus den verschiedensten Bereichen, die bei Bedarf an Ihrem Projekt mitarbeiten. So kriegen Sie auch ohne Agentur ein umfassendes Service-Erlebnis.
- Aufklärung über Risiken: Ein kompetenter Webdesigner kennt die größten Stolperfallen bezüglich DSGVO, Lizenzfotos usw. und wird Sie nach bestem Wissen und Gewissen aufklären. 100%ige Sicherheit gibt selbstverständlich nur eine anwaltliche Prüfung und Abnahme der Website.
- Messerscharfe Zielgruppenansprache: Ein professioneller Webdesigner versucht sich in die Lage eines potentiellen Kunden hineinzuversetzen und richtet die Inhalte bestmöglich auf den kreierten Wunschkunden aus, damit Sie eine effizient funktionierende Website erhalten.
- Umfassendes Content-Konzept: Je nach Budget und Kompetenzen kann ein Internetdienstleister Ihnen dabei helfen ein ganzheitliches Content-Konzept zu erstellen, mit dem Sie Ihre Autorität im Netz aufbauen und die Vertrauenswürdigkeit in Ihre Marke steigern können.
- Zeit für das eigene Geschäft haben: Wenn Sie eine Website von einem Dienstleister umsetzen lassen, dann müssen Sie oftmals nur an wenigen Stellen direkt mitwirken, sodass Sie sich weiterhin auf Ihr Geschäft fokussieren können.
Das Szenario, dass eine Marketing-Agentur für das Konzept beauftragt wird, ein weiterer Grafiker die Layouts erstellt und der Webdesigner abschließend nur die Website programmiert gibt es natürlich auch.
In dieser Konstellation würden sich die geforderten Kompetenzen schlicht und einfach auf die verschiedenen Dienstleister verteilen.
Agentur vs. Freelancer – Die Unterschiede
Nicht immer ist es klar ersichtlich, ob für das anstehende Projekt ein einzelner Webdesigner oder doch eine ganze Agentur benötigt wird.
Hier die wichtigsten Unterscheide auf einen Blick.
Pro Agentur
- Oftmals breites Angebot an Leistungen
- Personelle Ressourcen (geringeres Risiko, dass das Projekt wegen dem Ausfall einer Person still steht)
- In der Regel auch am Wochenende erreichbar
Pro Freelancer
- Oftmals klare Spezialisierung auf ein Thema
- Geringere Preise dank kleinerem Fixkostenapparat
- Volle Konzentration auf Ihr Projekt
Contra Agentur
- Höhere Grundkosten aufgrund des benötigten Verwaltungsaufwands für Mitarbeiter und Co.
Contra Freelancer
- Wenn der Freelancer mal krank ist, dann steht das Projekt still
Wie Sie die große Webdesigner-Auswahl filtern
Kommen wir nun zum spannenden Teil und der Frage, woran Sie einen guten Webdesigner erkennen.
1. Referenzprojekte prüfen
Prüfen Sie die Qualität der Referenzprojekte.
Lesen Sie sich dazu – sofern vorhanden – die Projektbeschreibungen durch, um mehr über die Arbeitsweise des Webdesigners herauszufinden.
Anschließend: Rufen Sie die umgesetzte Website in Ihrem Browser auf und machen Sich ein eigenes Bild von der Qualität des Ergebnisses.
Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
- Ladezeit: Lädt die Seite angenehm schnell?
- Typografie: Sind die Textinhalte gut lesbar?
- Schriftgröße
- Kontrast der Schriftfarbe zum Hintergrund
- Dicke der Schrift
- Kommunikation: Erkennen Sie auf den ersten Blick, worum es bei der erstellten Website konkret geht?
- Benutzererlebnis: Können Sie die Seite störungsfrei benutzen oder fliegen aller 3 Sekunden nervige Popups und Werbebanner ins Bild?
2. Leistungsangebot prüfen
Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Qualität der Referenzprojekte Ihren Ansprüchen entspricht, dann sollten Sie das Leistungsangebot des Webdesigners genauer studieren.
- An wen richtet sich der Webdesigner? (z.B. nur Musiker, nur Shopify-Betreiber, nur Industriekunden, etc.)
- Bietet der Dienstleister alle Teilbereiche an, die ich für mein Projekt benötige?
- Falls nein: Schreiben Sie sich auf, welche Teilbereiche Ihnen fehlen und fragen Sie ggf. beim Erstgespräch, ob es dafür Partner im Netzwerk gibt.
- Gibt es Schulungen oder Wartungsleistungen, um die Software der Website aktuell zu halten?
- Viele Websites werden heute mit CMS, wie WordPress oder Typo3, umgesetzt und brauchen regelmäßig Software-Updates. Stellen Sie sicher, dass der Anbieter Lösungen dafür bereithält.
3. Transparenz prüfen
Oftmals haben Auftraggeber eines Webdesign-Projekts nahezu keine Ahnung, was im Hintergrund überhaupt abläuft, um die Website zu erstellen.
Einige Anbieter nutzen diese Unwissenheit schamlos aus, um sinnlose Zusatzleistungen zu verkaufen oder eine schlechte Qualität für viel Geld zu verkaufen.
Schauen Sie unbedingt auf der Website des Anbieters nach:
- Wie ein Projekt abläuft
- Welche Ansätze und Werte der Dienstleister kommuniziert
- Womit der Anbieter wirbt (hochwertige Qualität oder günstiger Preis?)
4. Gemeinsamkeiten prüfen
Wenn Sie die Websites von Webdesignern und Agenturen einmal genauer anschauen, dann werden Sie ein Gefühl dafür bekommen, was diesen wichtig ist und wie deren Philosophie ist.
Im Folgenden einige Dinge, die ich persönlich als Gegensätze einstufe und bei denen Sie entscheiden müssen, was Ihnen wichtiger ist.
- Designansatz: Kreativ und wild vs. zurückhaltend und minimalistisch
- Kommunikationsstil: hart und verkaufend vs. persönlich und informativ
- Qualitätsanspruch: „schnell, günstig und für jedermann“ vs. individuelle Herangehensweise
Bitte überlegen Sie sich vorab, was Ihnen grundsätzlich wichtiger ist und prüfen, ob die Webdesigner die Priorität ebenfalls auf den Punkt legen, der Ihnen wichtig ist.
So haben Sie im Verlauf des Projekts eine Basis an geteilten Werten, die die Zusammenarbeit erheblich erleichtern kann, weil niemand mehr den anderen überzeugen muss, welcher Ansatz der bessere ist.
4 Dinge, vor denen ich mich in Acht nehmen würde
Rankingversprechen
„Magische (absolut geheime) Tricks für Google Platz 1 in nur 4 Wochen“ könnte ein Slogan für eine SEO-Agentur lauten.
Seriöse Dienstleister würden so etwas niemals sagen.
Es ist zwar allgemein bekannt, dass starke Backlinks und hochwertiger Content große Hebel bei der Suchmaschinenoptimierung sind, doch niemand kennt die Algorithmen der Suchmaschinenanbieter wirklich zu 100% und kann genaue Positionen garantieren.
Und sind wir mal ehrlich: Wer die Algorithmen kennen würde, der würde eher bei Global Playern anklopfen und Millionen mit seinem Wissen verdienen anstatt seine Dienste für kleine Firmen aus der Umgebung anzubieten.
Tipp
Besonders in umkämpften Märkten können SEO-Erfolge auch mal ein dreiviertel oder ganzes Jahr auf sich warten lassen. Lassen Sie sich nicht von „schnell und einfach“ Versprechungen ködern.
Eigene Content Management Systeme für einfache Aufgaben
Für viele Anwendungsfälle gibt es heute bereits Lösungen.
Für „einfache Websites“ gibt es beispielsweise WordPress oder Typo3.
Für Online Shops gibt es WooCommerce, Shopify, Magento und viele mehr.
Wenn ein Anbieter Ihnen also ein selbstentwickeltes Content-Management-System (CMS) verkaufen will ohne dass Sie wirklich spezifische Anforderungen haben, dann können Sie davon ausgehen, dass es sich hierbei um den Versuch handelt Sie abhängig vom Dienstleister zu machen und Sie am zukünftigen Anbieterwechsel zu hindern.
Zugegeben: Bei einer kleinen Website wäre diese Vorgehensweise nicht allzu fatal, weil diese auch einfach auf einem neuen CMS von einem anderen Dienstleister wieder aufgebaut werden könnte.
Doch je komplexer und fortgeschrittener ein Projekt ist, umso schwieriger wird der CMS-Wechsel.
Mit einem selbst erstellten CMS nehmen Sie sich die Möglichkeit schnell und einfach den Dienstleister zu wechseln, wenn Sie beispielsweise mit der Betreuung der Website unzufrieden sind.
Tipp
Fragen Sie – besonders bei speziellen Anforderungen – mindestens drei bis fünf Web-Dienstleister an, um herauszufinden, ob sich vielleicht eine Herangehensweise für Ihre spezifische Herausforderung branchenweit durchgesetzt hat.
Top Leistung für wenig Geld
„Ihre super duper individuelle Website in nur 2 Wochen und für 500 Euro“ könnte eine Überschrift lauten, bei der ich mehr als stutzig werden würde.
Denn oftmals braucht ein Webprojekt eine umfassende Planung und einiges an Vorlauf für die Erstellung von Texten und Fotos, bevor die Website überhaupt umgesetzt werden kann.
Wenn Sie also die Kombination aus schneller Umsetzung und einem super günstigem Preis sehen, dann sollten Sie den Anbieter ganz genau unter die Lupe nehmen.
Im besten Fall ist der Anbieter einfach neu am Markt und will schnell an Referenzen kommen.
Doch ein guter Webdesigner, der sorgfältig arbeitet und wirklich am Projekterfolg interessiert ist, der wird Ihnen solche Angebote – selbst wenn er es wollte – nicht machen können. (Es sei denn er ist ein autark lebender Selbstversorger.)
Tipp
Ich will an dieser Stelle nicht kritisieren, dass einige Anbieter günstige Websites verkaufen. Das ist völlig in Ordnung. Problematiasch finde ich nur, dass oftmals genau diese Anbieter am lautesten schreien, wie maßgeschneidert und SEO-optimiert die Seite sein wird. Und das ist – diplomatisch gesagt – nicht immer ehrlich, befürchte ich.
Gleich aussehende Referenzen
Im Erstgespräch mit Interessenten versuche ich stets herauszubekommen, warum diese einen neuen Webdesigner suchen und welche Probleme es mit dem vorherigen Dienstleister gab.
Ein Interessent verriet mir im Gespräch den Namen der Agentur, die seine Seite erstellte, und bekundete seine Zweifel, ob die Leistungen wirklich so individuell wie angepriesen waren.
Nach dem Gespräch suchte im Netz nach der Firma und sah mir deren Referenzen an.
Testweise drei verschiedene Seiten aus der gleichen Branche.
Alle waren optisch gleich aufgebaut – lediglich Farben und Logos wurden ausgetauscht. Alle nutzten zum Verwechseln ähnliche Stock-Fotos. Teilweise wurden sogar die gleichen Texte und Download-Inhalte angeboten.
Vor solchen Dienstleistern sollten Sie sich als Auftraggeber fernhalten.
Tipps für eine reibungslose Zusammenarbeit
Hier noch ein paar Tipps, mit denen Sie einen Beitrag zu einem reibungslosen Projektablauf leisten können.
Investieren Sie in professionelle Inhalte
Besonders bei kleineren Projekten kommen Auftraggeber häufig auf die Idee Kumpels und alte Bekannte – beispielsweise für die Fotos – um Hilfe zu bitten.
Erfahrungsgemäß kommt es bei solchen Konstellationen teilweise zu monatelangen Verzögerungen, weil der Kumpel zu oft doch keine Zeit hat.
Am Ende wird dann doch der vom Webdesigner empfohlene Fotograf gebucht. Bitte investieren Sie direkt in professionelle Inhalte und sparen wertvolle Zeit.
Halten Sie sich an Deadlines
Projekte beginnen häufig mit der Planung von Etappen und Zuständigkeiten.
Bitte haben Sie Ihren Terminplan im Blick, blocken sich verbindlich Zeit für Ihre Mitwirkungspflichten und tragen Ihren Teil dazu bei, dass aus der Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem Webdesigner eine nachhaltige und faire Partnerschaft entstehen kann.
Lassen Sie Ihre ahnungslosen Freunde aus dem Spiel
Immer wieder fragen Auftraggeber Freunde und (Geschäfts)Partner nach den Meinungen zu Designvorschlägen und Co.
In der Regel bringen diese Menschen nur unqualifiziertes Feedback à la „mir gefällt die Farbe nicht“ mit in das Projekt, sodass der Webdesigner Ihnen durch die Blume sagen muss, dass das Feedback Ihrer Freunde wertlos ist.
Bitte bringen Sie Ihren Webdesigner nicht in solche Situationen und lassen unbeteiligte aus den Entscheidungen heraus.
Geben Sie qualifiziertes Feedback
Ich bin mir bewusst, dass es für Auftraggeber schwer sein kann Ihre ersten Empfindungen zu einem Designvorschlag in Worte zu fassen.
Doch Feedback, wie „Da fehlt noch irgendwas. Ihnen fällt doch bestimmt was ein…“ hilft mir leider nicht.
Konzentrieren Sie sich lieber auf die Inhalte und prüfen, ob die wichtigsten Fragen, die Kunden zu Ihren Leistungen und Produkten haben, übersichtlich beantwortet werden.
Denn das ist am Ende auch das, was dem Interessenten am wichtigsten ist, damit er zum Kunden werden kann: eine Antwort auf seine Frage.
Abschließende Worte
Die Qualität einer Zusammenarbeit mit einem Webdesigner richtet sich nach den eigenen Anforderungen und dem Budget.
Denn ein Webdesigner kann nur so gut sein, wie Sie es ihm ermöglichen.
Budget, Mitspracherechte und Zeit sind essenziell für ein erfolgreiches Projekt und sollten von Ihnen in einem fairen Umfang zur Verfügung gestellt werden.